Donnerstag, 22. Mai 2008

Wie finde ich einen "seriösen" Züchter

Anlässlich eines von mir verfassten Artikels in der Zeitschrift "Trauner" erhielt ich die Anfrage, wie denn ein seriöser Züchter gefunden werden kann. Bei seriös ist wohl gemeint, dass der Züchter keine betrügerischen Absichten hat z.B ein krankes Tier an den Mann bzw. die Frau zu bringen.
Es ist sehr selten, dass ein Züchter in Österreich wirklich vorsätzlich ein krankes Tier verkauft. Das Detail liegt darin, inwieweit ein Zücher versucht, möglichen Erkrankungen vorzubeugen bzw. verborgene Krankheiten feststellen zu lassen.
Auch in der Tiermedizin gibt es inzwischen die Möglichkeit Erbkrankheiten festzustellen. Optimalerweise sollten die Elterntiere getestet sein (z.B. PRA beim Golden Retriever, eine Augenerkrankung). Sind sie frei, so können auch die Nachkommen diese Erbrankheit nicht haben. Natürlich kann auch der Welpe getestet werden, und dies ab dem 1. Lebenstag!
Manche weitere mögliche, zumindest teilweise erblich bedingte Erkrankungen, z.B. HD (Hüftgelenkserkrankung) kann durch eine Röntgenuntersuchung schon bei den Elterntieren festgestellt werden.
Was heißt das nun konkret:
1. Informieren Sie sich im Vorfeld über die Rasse (Eigenschaften, Erkrankungen)
2. Fragen Sie den Züchter konkret nach Rassespezifischen Krankheiten und evtl. durchgeführte Vorsorgeuntersuchungen der Eltern. Lassen Sie sich die Bestätigungen zeigen. Ein seriöser Züchter zeigt Befunde gerne, da sie ja die Sorgfalt beweisen.
3. Sehen Sie sich die Haltungsbedingungen der Mutter bzw. der Welpen an. Ein seriöser Züchter zeigt Ihnen gerne diesen Bereich.
4. Bei der Entscheidung für einen Welpen sollten Sie auf die Lebhaftigkeit sowie klare Augen, Nase und Mund achten.
5. Wenn Sie sich für einen Welpen entschieden haben, sollte dieser noch bevor Sie ihn endgültig kaufen, von einem Tierarzt / Tierärztin Ihres Vertrauens untersucht werden.

Zuchtverbände stellen bestimmte Qualitätsmerkmale für ihre Mitglieder fest. Doch darüber hinaus gibt es noch viel mehr, daher sollte Sie im Einzelfall immer auf das Urteil Ihres Vertrauenstierarztes setzen.

mfg

Dr. Herwig Hampel

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